Muttonen: Atomwaffen kennen weder Neutralität noch Grenzen – sie gefährden alle Menschen

OSZE-PV-Präsidentin macht in Astana Druck für weltweite nukleare Abrüstung

Wien (OTS/SK) – Christine Muttonen, Präsidentin der parlamentarischen Versammlung der OSZE, wurde zur diesjährigen Pugwash-Konferenz nach Astana, Kasachstan, eingeladen, einer Konferenz, die sich für nukleare Abrüstung und Schutz vor nuklearen Kriegen einsetzt. In ihrer Rede machte Muttonen deutlich, welche Gefahren von Nuklearwaffen ausgehen: „Atomwaffen kennen weder Grenzen noch Neutralität. Wenn sie eingesetzt werden, gefährden sie alle Menschen“, so Muttonen. ****

 

„Ich komme aus Kärnten, einem wunderschönen Bundesland in Österreich an der Grenze zu Italien. In nur zwei Stunden gelangt man zur Adria. Gleich weit entfernt ist der NATO-Stützpunkt Aviano, wo Atomwaffen lagern. Würde Aviano angegriffen, wäre Kärnten und wäre Österreich unmittelbar betroffen“, stellt Muttonen dar. Aviano liegt nur 70 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. „Radioaktive Wolken würden uns binnen zwei Tagen erreichen, eine Evakuierung meines Heimatbundeslandes wäre notwendig.“

 

Positiv sind daher für Muttonen die gesetzten Schritte gegen Atomwaffen in der jüngsten Vergangenheit. „Im Juli diesen Jahres haben 122 Länder in New York den historischen Vertrag über die Abschaffung von Atomwaffen unterzeichnet und haben damit zum Ausdruck gebracht, dass die Frage der Abrüstung keine ist, die sich nur die Atommächte selbst stellen.“ Auch in Minsk wurde im Zuge der Sitzung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE eine Resolution verabschiedet, die die Bemühungen um ein weltweites Verbot von Anschaffung, Besitz und Einsatz von Nuklearwaffen begrüßt.

 

„Gerade die Parlamentarische Versammlung der OSZE hat in den vergangenen 15 Jahren zahlreiche Initiativen gesetzt, um auf die Gefahr und Ablehnung von Atomwaffen aufmerksam zu machen“, erinnert Muttonen und verweist auf den Handlungsspielraum von ParlamentarierInnen: „Sie können Ratifikationen von Anti-Atomwaffen-Verträgen vorantreiben – das gilt auch für die Implementierung des Kernwaffenstopp-Vertrages von 1996. Außerdem können ParlamentarierInnen ihre nationalen Regierungen, so diese an Atomwaffen festhalten, adressieren und zu einem Strategiewechsel drängen“, führt Muttonen aus. Die OSZE-PV stehe als Plattform zum Austausch hierzu stets zur Verfügung. (Schluss) bj/kg/mp