Gedenktag 70 Jahre Deportation der Slowenen und Sloweninnen in Kärnten

Aus der Geschichte zu lernen ist für die menschliche Gesellschaft ein notwendiger und manchmal schmerzhafter Prozess. Am vergangenen Sonntag, dem 15. April 2012, fand der Gedenktag zur Erinnerung der Deportation der Kärntner Slowenen und Sloweninnen vor 70 Jahren statt. Damals wurden an die 300 Kärntner Familien vom Naziregime gezwungen ihre Häuser und Höfe zu verlassen, weil sie zur slowenischen Volksgruppe gehörten und sich der brutalen Germanisierung nicht beugen wollten. Ihr Hab und Gut wurde eingezogen und sie selbst in Lager nach Mittel-und Norddeutschland deportiert.

 

Dieses Verbrechen hat zwischen den Kärntnern weite Gräben aufgeworfen und tiefe Wunden gerissen, die bis heute nicht zufriedenstellend überbrückt und verheilt werden konnten. Als einzige offizielle Vertreterin der österreichischen Politik war ich eingeladen worden, um auf der Gedenkveranstaltung im Klagenfurter Konzerthaus zu sprechen. Ich habe dabei die Versäumnisse Kärntens angesprochen, aber auch auf die mittlerweile zahlreichen positiven Entwicklungen hingewiesen, wie die steigende Anzahl von SchülerInnen, die den zweisprachigen Volksschulunterricht nutzen, die Beilegung des Ortstafelstreits oder die vielen kulturellen Projekte. Dabei habe ich versucht deutlich zu machen, dass wir die Zukunft Kärntens nur gemeinsam gestalten können und dass hierfür eine vollständige und ehrliche Auseinandersetzung mit unserer Geschichte notwendig ist. Den genauen Wortlaut meiner Rede können alle Interessierten im beigefügten pdf-Dokument nachlesen.