Muttonen: Atomwaffenteststoppvertrag muss rasch von allen entscheidenden Staaten unterzeichnet werden
Atomtests verantwortlich für bis zu 2,4 Mio. Krebserkrankungen
Wien (OTS/SK) – Anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Atomwaffentests erinnert die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Christine Muttonen, an die verheerenden Auswirkungen, die Atomtests nach sich ziehen. „Seit dem Jahr 1945 sind etwa 2.000 Tests durchgeführt worden. Die Organisation `Ärzte gegen Atomkrieg`, die für ihr Engagement auch mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, geht davon aus, dass mindestens 2,4 Millionen Menschen direkt auf Grund der durchgeführten Tests an einer Krebserkrankung sterben werden. Angesichts dieser humanitären Katastrophe ist es hoch an der Zeit, dass der Atomwaffenteststoppvertrag von allen relevanten Staaten unterzeichnet wird. Österreich muss sich auch weiterhin mit seinen europäischen und internationalen Partnern dafür einsetzen“, fordert Muttonen am Freitag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. ****
Obwohl die Atomwaffentests immense Schäden bei Mensch und Natur verursachten und ganze Landstriche für Jahrhunderte verseuchen, konnte noch kein internationales Verbot durchgesetzt werden. Der 1996 von der UN-Generalversammlung angenommene Atomwaffenteststoppvertrag sei bis heute von mehreren Staaten, die über ausreichend Kernwaffentechnologie verfügen, nicht ratifiziert worden, darunter die USA, Indien, China, Ägypten, Iran, Israel, Pakistan und Nordkorea, kritisiert Muttonen.
2015 bezeichnet Muttonen als ein bisher sehr „zwiespältiges“ Jahr im Kampf gegen Kernwaffen. Einerseits sei bei den Atomverhandlungen mit dem Iran ein großer diplomatischer Erfolg gelungen. „Wenn das Abkommen nun erfolgreich umgesetzt wird, zeigt sich, dass mit hartnäckiger Diplomatie friedliche Lösungen durchgesetzt werden können“, so Muttonen. Andererseits drohe die nukleare Abschreckung im Zuge der Ukraine-Krise wieder zu einem dominierenden Bestandteil innereuropäischer Konflikte zu werden. „Einem Wiedererstarken der nuklearen Gefahr in Europa muss entschieden entgegengetreten werden. Kooperative Konfliktlösungsorganisationen wie die OSZE müssen in diesem Zusammenhang gestärkt werden“, fordert Muttonen. (Schluss) bj/ms