Nationalrat – Muttonen: Grexit hätte fatale Auswirkungen auf Griechenland, Europa und Österreich

Mit Hilfspaket hat Griechenland notwendige Zeit, um Reformen auf den Weg zu bringen

 Wien (OTS/SK) – „Ein Grexit hätte für alle Seiten fatale Auswirkungen. Für Griechenland, wo ein Ausscheiden aus der Eurozone einen absoluten Einbruch der Wirtschaft bedeuten, die Beschäftigung und die sozialen Systeme zerstören würde. Die neue Währung würde schlagartig an Wert verlieren. Importe würden extrem teuer. In Griechenland bedeutet das, dass die Hälfte der Lebensmittel, vier Fünftel der Energie und lebenswichtige Medikamente nicht mehr leistbar wären, da all dies importiert wird“, so SPÖ-Europasprecherin Christine Muttonen. ****

 

„Ein Grexit hätte aber auch fatale Auswirkungen auf Österreich. Denn steigt Griechenland aus dem Euro aus, können sie ihre Schulden noch weniger bedienen. Und wir können auch kein Interesse daran haben, dass die Balkanregion im Chaos versinkt. Ein Grexit ist keine Option. Mit dem nun anstehenden Reformpaket gibt man der griechischen Regierung Luft zum Atmen, um die dringend notwendigen Reformen in Angriff zu nehmen. Und wir werden Griechenland daran messen, in welcher Form sie Oligarchie und Nepotismus bekämpfen, ein Grundbuch einführen und funktionierende Steuerbehörden aufbauen“, betont Muttonen.

 

„Mit dem Programm ist explizit erstmals auch ein Bekenntnis zu Investitionen, Wachstum und Beschäftigung festgeschrieben. Investitionen in Bildung und eine ökologische Wirtschaft sind die wirksamste Medizin, damit Griechenland wieder auf die Beine kommt. Noch steht es aber auf schwachen Füßen“, so Muttonen.

 

Muttonen verhehlt nicht, dass das Paket auch negative Aspekte enthält. „Wir SozialdemokratInnen hätten uns definitiv mehr Spielraum für Investitionen gewünscht. Alles in allem überwiegen allerdings die Vorteile“, so Muttonen.

 

Kritik übt Muttonen an der Verhandlungsposition Deutschlands. „Die EU ist auf Solidarität aufgebaut. Demütigungen, wie sie stattgefunden haben, haben innerhalb der EU nichts verloren. Ausdrücklich möchte ich mich daher bei Bundeskanzler Faymann bedanken, der in dieser Situation gemeinsam mit Frankreich und Italien deeskalierend eingegriffen hat“, schloss Muttonen. (Schluss) ve/ms/mp