Afrikaklub meets Nationalrat

Warum kam es zum Anwachsen von jihadistischen Bewegungen in der Sahel-Zone? Was macht China auf dem afrikanischen Kontinent? Und was könnte Österreich dort alles erreichen? Über diese und ähnliche Fragen haben ich und meine KollegInnen vom Außenpolitischen Ausschuss am vergangenen Mittwoch mit VertrerInnen des österreichischen Afrikaklubs debattiert.

 

Der Afrikaklub warb dafür, dass sowohl die gesamte EU- insbesondere aber Österreich dem Nachbarkontinent mehr Aufmerksamkeit schenkt und zwar nicht nur aus sicherheitspolitischen und humanitären Gründen. Afrika ist der einzige Kontinent auf dem die Bevölkerung noch wächst, 40% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre. Hier wartet nicht nur ein stetig wachsender Markt auf die österreichische Wirtschaft, sondern auch eine junge Bevölkerung, die ihre Länder modernisieren möchte und die Zusammenarbeit mit uns sucht. Auch was  Menschenrechte, Frauenrechte, Klima- und Umweltschutz betrifft, war Afrika international bislang ein wichtiger Verbündeter Europas. Das könne sich aber mit dem zunehmenden Einfluss Chinas ändern, warnten uns die Afrika-ExpertInnen.

 

Dabei sei China gar nicht unbedingt der Traumpartner für viele afrikanische Länder. China sei aber oftmals das einzige Land, das überhaupt eine Kooperation anbieten würde. Österreich hingegen nutze sein Potential nicht ausreichend aus. Aufgrund seiner fehlenden Kolonialgeschichte genieße Österreich einen guten und unbefleckten Ruf und könnte daher in Afrika eigentlich wirtschaftlich erfolgreicher sein, als es heut ist. Wichtig sei hierfür aber auch, betonten die VertretrInnen des Afrikaklubs, dass die kulturellen und entwicklungspolitischen Projekte Österreichs langfristiger und strategischer aufgestellt würden.