Muttonen/Wurm: EU-Abgeordnete der ÖVP wenden sich gegen Selbstbestimmungsrecht der Frauen

Recht der Frau auf Kontrolle über sexuelle und reproduktive Gesundheit muss gewahrt bleiben

Wien (OTS/SK) – Bei der heutigen Abstimmung im Europäischen Parlament zum sogenannten „Tarabella-Bericht“ haben die Abgeordneten der ÖVP erneut gezeigt, dass sie nicht viel vom Selbstbestimmungsrecht der Frauen halten. Die ÖVP-EU-Abgeordneten haben geschlossen gegen den Bericht gestimmt, der sich mit der Situation der Gleichstellung von Frauen und Männern im Jahr 2013 auseinandersetzt. „Die ÖVP-Abgeordneten wenden sich gegen das Recht der Frauen auf Selbstbestimmung. Zwei Tage nach dem Internationalen Frauentag eine Chuzpe“, so SPÖ-Europasprecherin Christine Muttonen und SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm am Dienstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

 

Der von S&D-Abgeordnetem Marc Tarabella verfasste Bericht zeigt insbesondere die notwendigen Maßnahmen für die Gleichstellung der Geschlechter auf. Eine wichtige Forderung des Berichts ist der verbesserte Zugang von Frauen zu Dienstleistungen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit. „Jede Frau muss selbst über ihren eigenen Körper bestimmen können. Dazu gehört auch der sichere Zugang zu Empfängnisverhütung und Schwangerschaftsabbruch“, so Wurm.

 

„Mit dem Beschluss des Fortpflanzungsmedizingesetzes wurden erst kürzlich im Nationalrat wichtige frauenpolitische Fortschritte erzielt. Künftig ist nicht nur die Samenspende, sondern auch die Eizellenspende zulässig. Unter strengen Voraussetzungen wurde die Präimplantationsdiagnostik erlaubt. Das verringert Leid und unnötige Mehrfachbehandlungen“, betont Muttonen.

 

„Es sei daher umso enttäuschender, wenn die ÖVP nun auf europäischer Ebene versuche, gegen die Selbstbestimmung von Frauen Politik zu machen“, so die SPÖ-Abgeordneten.(Schluss) bj/ms/mp