Gespräch mit dem Präsidenten der syrischen Opposition
Am Freitag vergangener Woche habe ich gemeinsam mit Klubobmann Andreas Schieder den Präsidenten der syrischen Opposition Georges Sabra getroffen, um über die aktuelle Lage in Syrien zu sprechen. Der Syrienkrieg gerät aufgrund der Ukrainekrise zurzeit ein wenig aus dem Blick der Öffentlichkeit. Aber die Zahlen bleiben erschütternd: Seit Mai 2011 sind 102.000 Menschen in dem Krieg umgekommen. 93.000 Menschen werden vermisst. Alle 10 Minuten wird in Syrien ein Mensch bei Kampfhandlungen verletzt, alle 15 Minuten kommt ein Mensch gewaltsam zu Tode, jeden Tag werden 8 syrische Kinder getötet.
George Sabra wies in dem Gespräch darauf hin, wie notwendig neben einer politischen Lösung des Konflikts derzeit auch die humanitäre Hilfe sei: In den zahlreichen Flüchtlingslagern fehle es an Platz, wichtigen Medikamenten, Trinkwasser und Lebensmitteln. Außerdem drohe eine Polioepidemie.
Andreas Schieder und ich haben auf das bereits vorhandene Engagement Österreichs hingewiesen. Neben der österreichischen Beteiligung an der Vernichtung der syrischen Chemiewaffen, haben wir bereits im August letzten Jahres die Syrienhilfe um 600.000€ angehoben.
Angesichts der dramatischen humanitären Situation in Syrien und in den Flüchtlingslagern ist uns aber klar, dass dies nur ein kleiner Beitrag zur Lösung der gewaltigen Probleme ist. Wir haben Präsident Sabra daher zugesichert, dass wir den Menschen in Syrien auch weiterhin – im Rahmen unserer Möglichkeiten – helfen werden und uns verstärkt dafür einsetzen wollen, dass wir zu einer gemeinsamen Syrienstrategie in Europa kommen.