Tschechischer Präsident Milos Zeman zu Gast im Nationalrat
Der jüngst gewählte tschechische Präsident Milos Zeman war am 24. April Gast im Parlament. Bei den Gesprächen mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und Abgeordneten des Außenpolitischen Ausschusses ging es vor allem um den Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen und der grenzüberschreitenden Infrastruktur zwischen beiden Ländern. Aber auch die Benes-Dekrete und das Atomkraftwerk Temelin wurden angesprochen.
Dabei wurde noch einmal deutlich, dass Österreich und Tschechien eine grundsätzlich unterschiedliche Auffassung zur Atomkraft vertreten. Der Präsident machte jedoch deutlich, dass er die österreichischen Bedenken ernst nehme und Österreich daher auch weiterhin in einem größeren Ausmaß als international üblich über die AKW informiert werde. Präsident Zeman warb auch für eine stärkere regionale Kooperation in Mitteleuropa, das er als eine kulturelle und wirtschaftliche Einheit versteht. Beide Seiten begrüßten ausdrücklich die Entwicklung eines gemeinsamen Geschichtsbuchs, dass auf der Arbeit der österreichisch-tschechischen Historikerkommission basieren soll.