Kinder aus Westsahara zu Besuch in Kärnten

Mitte August waren 10 westsaharauische Kinder für eine Woche zu Besuch in Kärnten. Die Kinder stammen aus den algerischen Flüchtlingslagern, in denen sie mit ihren Familien aufgrund der marokkanischen Besetzung der Westsahara leben. Schwimmen, Bootfahren und Spielen standen auf dem Programm und ließen die Kinder für eine kurze Zeit die schweren Lebensumstände in den Flüchtlingslagern vergessen. Besonders begeistert waren die kleinen Gäste von der grünen Landschaft in Kärnten und auch von den für sie ungewöhnlichen Regenschauern. Ermöglicht wurde das unvergessliche Urlaubserlebnis der Kinder durch Karin Scheele. Die niederösterreichische SP-Landesrätin und Vorsitzende der Österreichisch-Saharauischen Gesellschaft organisiert bereits seit 20 Jahren Aufenthalte in Österreich, bei denen sich sich westsaharauische Kinder von den kriegerischen Zuständen in ihrer Heimat erholen können. Dabei stehen neben den spannenden und erlebnisreichen Aufenthalten in Kärnten, Niederösterreich und Wien auch eine gründliche ärztliche Untersuchung auf dem Programm. Dass wirklich jedes Jahr ein so abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt werden kann, ist auch den vielen Unterstützern und Spendern zu verdanken, wie z.B. der Schauspielerin, Sängerin und Buchautorin Erika Pluhar (Foto), die sich ebenfalls bereits seit vielen Jahren aktiv für die Westsahara engagiert.

Der bewaffnete Konflikt in der Westsahara besteht seit mittlerweile über 30 Jahren. Marokko hält das Land seit dem Ende der 70er Jahre illegal und völkerrechtswidrig besetzt und beutet dessen Rohstoffe aus. Die saharauische Bevölkerung ist größtenteils ins Exil geflohen und lebt seither in Flüchtlingslagern in der algerischen Wüste. Österreich bemüht sich innerhalb der UN gemeinsam mit anderen Staaten um eine friedliche Lösung des Konflikts. Auch im Nationalrat versuchen wir die Situation in der Westsahara regelmäßig zu thematisieren, um ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen, zuletzt durch einen von mir initiierten Antrag vom Juni 2012.