Muttonen zum Internationalen Tag der nuklearen Abrüstung: Müssen Rückkehr zur atomaren Abschreckung in Europa verhindern

SPÖ-Sprecherin für Außenpolitik fordert Abrüstungsschritte bei UN-Generalversammlung

Wien (OTS/SK) – Anlässlich des morgen stattfindenden „Internationalen Tages der vollständigen nuklearen Abrüstung“ macht die außenpolitische Sprecherin der SPÖ, Christine Muttonen, auf die beunruhigende Entwicklung in Europa aufmerksam. „Im Zuge der Ukrainekrise ist die Gefahr eines atomaren Konflikts in Europa wieder realer geworden. Die Androhung der Aufrüstung und des Einsatzes von Atomwaffen ist in den Sicherheitsdiskurs zurückgekehrt. Das ist zutiefst besorgniserregend“, warnt Muttonen. Die außenpolitische Sprecherin der SPÖ fordert daher, dass sich Österreich auf der bevorstehenden UN-Generalversammlung gemeinsam mit gleichgesinnten Staaten für konkrete Abrüstungsschritte einsetzt. ****

 

 

Aktuell gibt es weltweit noch immer rund 16.000 Nuklearwaffen. Anstatt einen Dialog über die Abrüstung dieser Bestände zu führen, arbeiten die meisten Atomwaffenstaaten jedoch an der Modernisierung ihrer Kernwaffen. So lasse etwa die Meldung aufhorchen, dass die USA ihr Arsenal in Deutschland mit neuen Atombomben aufstocken wollen. Russland habe darauf im Gegenzug gedroht, das „strategische Gleichgewicht“ in Europa wieder herstellen zu wollen und nuklear bestückte Iskanderraketen in Kaliningrad zu stationieren. „Diese Entwicklung müssen wir beenden, bevor sich Europa erneut in einer nuklearen Rüstungs- und Eskalationsspirale befindet. Der Notausgang liegt in der vollständigen Abrüstung der Atomwaffen“, sagt Muttonen.

 

Die außenpolitische Sprecherin weist außerdem auf die generelle Gefahr hin, die von Atomwaffen auch in Friedenszeiten ausgeht. „Die Detonation durch einen Unfall ist jederzeit möglich. Atomwaffen sind durch Menschen geschaffene Maschinen und Maschinen können versagen -das gilt für den Toaster wie für Flugzeuge und auch für Atomwaffen.“

 

Dass Atomwaffen auch für das neutrale Österreich eine große Gefahr darstellen, haben Studien der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien-Döbling gezeigt. Bei einer nuklearen Explosion auf dem italienischen NATO-Atomwaffenstützpunkt in Aviano müssten hunderttausende Menschen in Österreich evakuiert werden und unser Land wäre massiv vom Fallout betroffen.

 

Doch Atomwaffen sind nicht nur gefährlich, sie sind auch teuer. Jedes Jahr verschlingt die atomare Bedrohung eine Summe von 100 Milliarden US-Dollar. „Dieses Geld könnten wir weitaus sinnvoller einsetzen statt sie in eine tickende Zeitbombe zu stecken, die sich letztlich gegen uns alle wenden kann“, so Muttonen. (Schluss) bj/ph/mp