Hongkong

Anfang März war ich für einige Tage in Hongkong, um dort unter anderem mit Abgeordneten, Ministern, Vertretern von Wirtschaft, Bildung und Kultur zusammenzukommen. Eingeladen hat mich die Hongkonger Verwaltung, die darum bemüht ist, den internationalen Austausch zu fördern und kulturelle, wirtschaftliche und wissenschaftliche Kontakte zu knüpfen.

 

Angetan war ich von der großen Effizienz mit der in Hongkong gearbeitet wird und von der auch mein Besuchsprogramm geprägt war. Keine ausschweifenden Einleitungen, sofort auf den Punkt kommend, aber immer mit großer Höflichkeit.

 

Effizient scheinen die Hongkonger auch bei der Korruptionsbekämpfung zu sein, für die eine unabhängige Korruptionsbehörde verantwortlich ist. Hatte Hongkong noch in den 70er Jahren erheblich mit Korruption zu kämpfen, gilt es heutzutage als einer der saubersten Wirtschaftsstandorte weltweit.

 

Natürlich habe ich auch über den Zustand der Demokratie in Hongkong gesprochen, das ja eine Sonderverwaltungszone der VR China ist. Hongkong bietet seiner Bevölkerung zwar weit mehr demokratische Rechte, als jede andere Region Chinas, eine vollständige Demokratie ist es allerdings nicht. Den vielen jungen DemonstrantInnen, die auch während meines Besuchs wieder auf den Straßen waren, um friedlich und kreativ mehr Demokratie einzufordern, wurde viel Sympathie entgegengebracht. Allerdings herrschte bei meinen Gesprächspartnern die Skepsis vor, dass sich die chinesische Regierung davon ausreichend beeindrucken lässt, um einer Änderung der Hongkonger Verfassung zuzustimmen. Sie plädierten vielmehr dafür, zunächst die demokratischen Möglichkeiten, die ihnen die Verfassung bietet bestmöglich zu nutzen und umzusetzen und das in der Verfassung zugesicherte Tempo der schrittweisen weiteren Demokratisierung beizubehalten.

 

Die Kontakte und Kooperationen zwischen Hongkong und Österreich verlaufen relativ gut. Ich habe viele österreichische Unternehmer getroffen, die in und mit Hongkong erfolgreich Geschäfte machen. Aber auch im Bildungs- und Kulturbereich gibt es enge Beziehungen. An einem Tag habe ich beispielsweise eine berufsbildende Schule / Fachhochschule  Hongkongs besucht, die eine Partnerschaft mit einer Salzburger Schule unterhält und an der Ausstellung der Art Basel in Hongkong sind auch Kärntner Künstler beteiligt.